Joachim Schniepp
 

Maurer/ Stahlbetonbauer
Geboren am 19.7.1984 in Stuttgart
Wohnhaft in Stuttgart
2001-2004 Ausbildung zum Maurer
Ausbildungsbetrieb: Gottlob Rommel Bauunternehmen Stuttgart/ Dresden

Hobbies: Fußball, Skifahren

Erwartungen: italienisch lernen, Einblicke in Arbeitsweisen ausländischer Betriebe bekommen.

 

Abschlussbericht
Zur sprachliche und/oder kulturelle Vorbereitung imzuge meines Praktikums besuchte ich einen 80-stündigen Italienisch-Sprachkurs, den ich mit der Note "gut" abgeschlossen habe. Somit waren die ersten Sprachbarrieren aus der Welt geschafft. Des Weiteren hatte ich die Möglichkeit, meine erlernten Sprachkenntnisse während 12 praktischer Stunden - z.B. Besichtigung von Museen, Exkursionen - anzuwenden und zu vertiefen. Ein toller Nebeneffekt war, dass ich mich mit der Geschichte, der Kultur und der Lebensgewohnheiten der Einheimischen auseinandersetzen konnte.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die sprachliche und auch kulturelle Vorbereitung sehr gut war und ich davon profitieren konnte. Einarbeitung und Betreuung in der aufnehmenden Einrichtung Was die Anfahrt zu meinem Praktikumsort betrifft, so nutzte ich hierzu mein eigenes Auto und fuhr auch alleine. Meine Reiseroute führte mich über Ulm - Füssen - Brenner - Florenz - Siena - Pisa - Volterra - IL Vile. Am 03.01.2005 bin ich dazu um 7:00 Uhr morgens aufgebrochen und kam um 16:30 Uhr in IL Vile an. Die Einarbeitung in das Projekt "Torre Toscano" wurde mir durch den herzlichen Empfang sehr erleichtert. Bei Fragen konnte ich mich jederzeit vertrauensvoll an den Leiter des Projekts, einen italienischen Architekten wenden. Durch meine bereits gesammelten Berufserfahrungen und meine Qualifikation hatte ich auch fachlich keine Schwierigkeiten, die Restaurationsarbeiten an dem Turm durchzuführen.

Leben und Arbeiten in einem anderen Land
Das Praktikum in Volterra stellte meinen ersten langfristigen und beruflichen Auslandsaufenthalt dar. Durch diesen konnte ich wertvolle persönliche und berufliche Erfahrungen machen. Zunächst musste ich mich auch mit eigenen Sprachdefiziten in Volterra zurechtfinden und eine neue Wohnsituation erleben, da ich das Zimmer mit einem anderen Projektteilnehmer teilte. Auch musste ich mich mit anderen Arbeitsweisen vertraut machen. Meine Unterbringung im Naturfreundehaus IL Vile wurde von der Handwerkskammer organisiert. Dort war ich mit 14 anderen Personen untergebracht. Die Teilnehmer stammten alle aus Baden-Württemberg und ich habe mich sehr wohl gefühlt in der Gruppe. Sehr interessant gestaltet sich die Unterschiedlichkeit unserer Berufe. So waren nicht nur andere Maurer, sondern auch andere Berufszweige im Naturfreundehaus untergebracht. Zu unseren Aufgaben gehörte es, uns die Hausarbeit aufzuteilen, was meine Teamfähigkeit und Kommunikationsstärke gefördert hat. Gelegentlich kamen wir in den Genuss von frisch zubereitetem italienischen Essen, welches freundlicherweise von einigen italienischen Frauen für uns zubereitet wurde. Einmal habe ich mich sehr über die Gastfreundschaft gefreut. Der Hausmeister des Naturfreundehauses hat sich um die Belange der Unterkunft gekümmert.. In meiner Freizeit nutzte ich die Gelegenheit, die Gegend auf eigene Faust kennen zu lernen und unternahm mit Freunden viele Ausflüge in die Umgebung. So lernte ich Pisa, Siena, Lucca und noch einige andere Städte und Dörfer kennen. Begeistert bin ich von der italienischen Lebensart und von der Herzlichkeit der Einwohner. Was das Arbeiten betrifft, so habe ich festgestellt, dass die Italiener einen weniger hektischen Arbeitsstil haben und sich nicht so leicht aus der Ruhe bringen lassen.
Die Arbeit an diesem Projekt war für mich somit keine Schwierigkeit. Nach anfänglichen Kommunikationsschwierigkeiten konnte ich mich durch den Sprachkurs auch immer besser am Geschehen beteiligen.

Begleitung und Überwachung durch die entsendende/kooperierende Einrichtung
Die Organisation der Unterkunft sowie des Sprachkurses und des Kulturprogramms in Kooperation mit anderen Einrichtungen empfand ich als sehr gelungen. Alles verlief in meinem Fall reibungslos und ich hatte, was Formalien angeht, keinerlei Schwierigkeiten. Für Fragen hatte ich auch die in Italien zuständige Einrichtung bzw. mein Arbeitgeber jederzeit ein offenes Ohr.

Bewertung der Arbeit
Das Projekt bzw. Praktikum "Torre Toscano" bewerte ich als sehr gut und gelungen hinsichtlich meiner beruflichen Fähigkeiten und Entwicklung als auch der Stärkung meiner Persönlichkeit. Die Arbeit war insofern interessant, als dass ich einen neuen Arbeitsbereich kennen lernen konnte Restaurierung/ Sanierung).Ich hätte mir jedoch aufgrund meiner bereits gesammelten Berufserfahrung im Stahl- bzw. Betonbau auch noch anspruchsvollere Tätigkeiten vorstellen können. Sehr positiv wurde unsere Arbeit in der Bevölkerung aufgenommen, was auch ein schönes Erfolgserlebnis für mich war. Durch die Arbeit am Projekt habe ich meinen jetzigen Arbeitgeber kennen gelernt und werde ein weiteres halbes Jahr in Volterra verbringen. Somit war das dreimonatige Praktikum ein voller Erfolg für mich und ich bin sehr froh, dass ich daran teilhaben konnte.